Verdi bestreikt morgen Busse und Kitas in NRW

Düsseldorf (RP). Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht im Tarifstreit mit Bund und Kommunen ernst. Mit Warnstreiks in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland hat sie gestern die angekündigte Warnstreikwoche im öffentlichen Dienst eröffnet. In Frankfurt blieben Straßen- und U-Bahnen in den Depots. In Rheinland-Pfalz waren vor allem Kindertagesstätten betroffen, im Saarland Bürgerbüros.

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Für heute sind Aktionen in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern geplant. Ab morgen wird neben Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Brandenburg auch Nordrhein-Westfalen betroffen sein: Nach Verdi-Angaben beteiligen sich im bevölkerungsreichsten Bundesland Zehntausende Beschäftigte. Schwerpunkt wird der Personennahverkehr sein. Die Bürger müssen damit rechnen, dass ganztägig weder Busse noch Straßenbahnen fahren. "Landesweit wird der Personennahverkehr nahezu vollständig zum Erliegen kommen", sagte ein Verdi-Sprecher.

In Düsseldorf sind neben der Rheinbahn auch beispielsweise die Arbeitsagentur und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge betroffen. In Duisburg wird etwa bei der Stadtverwaltung und den Wirtschaftsbetrieben, in Krefeld ebenfalls bei der Stadtverwaltung und den Stadtwerken gestreikt. Zudem beteiligen sich in zahlreichen NRW-Kommunen die Beschäftigten von Entsorgungsbetrieben, Sparkassen, Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen. Auch Kindertagesstätten sollen nicht ausgespart werden. Die betroffenen Eltern wurden laut Verdi vorab informiert.

Am Donnerstag und Freitag müssen sich die Bürger in Bayern, Hessen, Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg auf Streiks einstellen. Geduld müssen auch die Besucher der Computermesse Cebit in Hannover mitbringen: Die Mitarbeiter des dortigen Verkehrsbetriebs Üstra planen für Donnerstag den Ausstand. Bis zu 500 000 Fahrgäste säßen dann fest. Das Unternehmen erwägt, mit einer einstweiligen Verfügung den Streik noch zu stoppen.

Bei dem Tarifstreit geht es um höhere Löhne für die 3,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Verdi fordert ein Plus von 6,5 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro mehr im Monat. Eben diese Mindestkomponente hatten die Arbeitgeber beim Verhandlungsauftakt in der vergangenen Woche abgelehnt. Sie befürchten, dass sie vor allem im Personennahverkehr und bei den Entsorgern dann bei den Personalkosten nicht mehr mit privatwirtschaftlichen Betrieben konkurrieren können und zu weiteren Privatisierungen gezwungen sind. Zudem verweisen vor allem die Kommunen auf ihre angespannte Haushaltssituation.

Verärgert zeigte sich gestern der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände, Manfred Hoffmann: "Nach nur vier Stunden Verhandlungen rufen die Gewerkschaften zu einem ganztägigen Streik auf. Damit streiken sie länger, als sie bislang verhandelt haben. Das ist absurd."

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