Schlecker: Elf Filialen sollen schließen

DORTMUND Da dürfte die Hoffnung bei den betroffenen Mitarbeiterinnen schwinden: Elf der insgesamt 20 Schlecker-Filialen in Dortmund sollen geschlossen werden. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen: Die Betriebsräte machen sich dafür stark, dass sieben der bedrohten Filialen doch geöffnet bleiben.

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Betriebsratsvorsitzende Gabriele Wittig in der Schlecker-Filiale an der Gleiwitzstraße in Scharnhorst, die auf der Schließliste steht

Die Pläne vom zuständigen Insolvenzverwalter sehen die elf Schließungen vor, weiß Gabriele Wittig, Betriebsratsvorsitzende beim Bezirk Dortmund II.

„Wie viele Kolleginnen betroffen sind, steht noch nicht fest“, so Wittig weiter. Rund 160 Frauen sind momentan in den Dortmunder Schlecker-Filialen beschäftigt. Am Donnerstag hatten sie noch im Rahmen des Weltfrauentags an der Filiale am Ostenhellweg dafür geworben, dass die Kunden der insolventen Drogeriemarktkette die Treue halten, um die Arbeitsplätze zu sichern. Die Filiale am Ostenhellweg steht auch auf der Schließliste.

Für die Nahversorgung wichtig

Das letzte Wort in Sachen Schließungen bei Schlecker ist aber noch nicht gesprochen. Die Betriebsräte machen sich dafür stark, dass sieben der elf vom Ende bedrohten Filialen doch geöffnet bleiben.

Für welche Filialen die Betriebsräte beim Insolvenzverwalter ein Veto eingelegt haben, möchte Gabriele Wittig, Betriebsratsvorsitzende des Schlecker-Bezirks Dortmund II, nicht verraten. Dann würde sich manche Kollegin doch fragen, „warum ist meine Filiale nicht dabei?“. Die Betriebsräte hätten etwa Standorte ausgewählt, die für die Nahversorgung wichtig seien.

"Dynamische Branche"

Die Hoffnung nicht aufzugeben, sei das Wichtigste, so Gabriele Wittig und fordert: „Wir brauchen einen Rettungsschirm.“ Damit meint die 51-Jährige eine Transfergesellschaft, für die wiederum Bürgschaften notwendig seien. Weiterhin sei es wichtig, dass die Kunden Schlecker die Treue hielten, „auch wenn wir noch nicht zu 100 Prozent mit allem beliefert werden“.

Am Donnerstag gibt es für die Beschäftigten aus Dortmund, Castrop-Rauxel und Lünen Betriebsversammlungen, auf denen die Mitarbeiterinnen auf den neuesten Stand gebracht werden.

Konkrete Stellenangebote

Derweil bleibt die Agentur für Arbeit in Dortmund nicht untätig. „Wir wollen, dass die Mitarbeiterinnen erst gar nicht arbeitslos werden“, betont Pressesprecherin Sabine Hanzen-Paprotta. Die Agentur wollte daher Mitarbeiterinnen, die demnächst von Kündigung betroffen seien, konkrete Stellenangebote machen.

„Der Einzelhandel ist eine sehr dynamische Branche“, so Hanzen-Paprotta, „da werden immer wieder offene Stellen angeboten“. Allerdings müssten die Mitarbeiterinnen auch eine gewisse Flexibilität mitbringen und auch über die Stadtgrenzen hinaus gucken. Gegen Ende des Monats will die Agentur bei verschiedenen Terminen die Schlecker-Frauen informieren.

Schnelle Wiederbelebung

Sollte es zum Äußersten kommen, könnten die langjährigen Mitarbeiterinnen mit mindestens einem Jahr Arbeitslosengeld I rechnen, über 58-Jährige hätten sogar 24 Monate Anspruch darauf, so die Agentursprecherin.
Die Wirtschaftsförderung sieht in erster Linie die Arbeitsagentur gefordert, habe mit der auch schon Kontakt aufgenommen, so Pressesprecher Pascal Ledune.

Auch mit dem Einzelhandelsverband wolle man sprechen. Eine Transfergesellschaft sei eine Option. Darüber hinaus wolle die Wirtschaftsförderung frühzeitig das Planungs- und Bauordungsamt einbinden, damit die aufgegebenen Schleckerläden möglichst schnell wiederbelebt werden.

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